Logo
Dr. Bruno Kaltenborn
Wirtschaftsforschung und Politikberatung
Logo


Dr. Bruno Kaltenborn - Wirtschaftsforschung und Politikberatung
URL: https://www.wipol.de/hartz/index.htm

Hartz-Evaluierung


In den Jahren 2003 bis 2006 war Logo Dr. Bruno Kaltenborn vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) (vormals Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit - BMWA) im Rahmen der Evaluation der Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission mit deren  Koordination beauftragt.

 Anlass der Hartz-Evaluierung
 Struktur der Hartz-Evaluierung
 Arbeitspaket 1: Wirksamkeit der Instrumente
     Vorstudien
     Modul 1a: Neuausrichtung der Arbeitsvermittlung
     Modul 1b: Förderung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen
     Modul 1c: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
     Modul 1d: Eingliederungszuschüsse und Entgeltsicherung
     Modul 1e: Existenzgründungen
     Modul 1f: Verbesserung der beschäftigungspolitischen Rahmenbedingungen und Makrowirkungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
 Arbeitspaket 2: Organisatorischer Umbau der Bundesagentur für Arbeit
 Arbeitspaket 3: Akzeptanz der Bundesagentur für Arbeit
 Arbeitspaket 4: Koordination der Hartz-Evaluierung (Auftragnehmer: Dr. Kaltenborn)

 Arbeitspaket 5: Datenaufbereitung für die Hartz-Evaluierung

 

Anlass der Hartz-Evaluierung

Die Evaluation der Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission geht auf einen Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestagpdf-Volltext: Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestag (Bundestagsdrucksache 15/98 vom 14. November 2002) (0,1 MB) vom 14. November 2002 zurück, der am 15. November 2002 vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde:
"Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, die Umsetzung der Hartz-Vorschläge sowie des Zweistufenplans der Bundesregierung insgesamt zeitnah evaluieren zu lassen. Neben der Neuorganisation der Bundesanstalt für Arbeit muss auch die Weiterentwicklung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, die Änderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, die Auslagerungen von Aufgaben auf Dritte und die Akzeptanz der Bundesanstalt für Arbeit bei den Kunden umfassend untersucht werden. Erste belastbare Ergebnisse der Untersuchungen sollen nach drei Jahren vorliegen."

 

Struktur der Hartz-Evaluierung

Entsprechend dem Auftrag des Deutschen Bundestages wurden für die Evaluierung drei Arbeitspakete gebildet: Die Wirksamkeit der Instrumente wurde in  Arbeitspaket 1 untersucht, der organisatorische Umbau der Bundesagentur für Arbeit in  Arbeitspaket 2 analysiert, die Akzeptanz der Bundesagentur für Arbeit in  Arbeitspaket 3 ermittelt. Die Datenaufbereitung für die Hartz-Evaluierung erfolgte in  Arbeitspaket 5. Das  Arbeitspaket 4 koordinierte die Hartz-Evaluierung. Entsprechende Aufträge wurden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) (vormals Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit - BMWA) vergeben.

 

Arbeitspaket 1: Wirksamkeit der Instrumente

 Vorstudien
 Modul 1a: Neuausrichtung der Arbeitsvermittlung
 Modul 1b: Förderung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen
 Modul 1c: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
 Modul 1d: Eingliederungszuschüsse und Entgeltsicherung
 Modul 1e: Existenzgründungen
 Modul 1f: Verbesserung der beschäftigungspolitischen Rahmenbedingungen und Makrowirkungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik

Kurzbeschreibung: Die Untersuchungen sollten ermitteln, ob und in welchem Umfang die Umsetzung des Konzepts der Kommission Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt zu mehr regulärer Beschäftigung bzw. zum Abbau der Arbeitslosigkeit beiträgt. Wegen des Umfangs und der Komplexität wurden zunächst zwei  Vorstudien zur Konzeption der Evaluierung vergeben und deren Ergebnisse in einem  Workshop diskutiert und sechs  Evaluationsmodule gebildet.

  • Vorstudien
    • Kurzbeschreibung: Zur Vorbereitung der Evaluation wurden zwei konkurrierende Vorstudien vergeben, um möglichst das gesamte wissenschaftliche Spektrum der Arbeitsmarktforschung zu erschließen. Zweck dieser Studien war es, Vorschläge für die inhaltliche Ausgestaltung und Organisation der umfangreichen Forschungsarbeiten zu erarbeiten. Die Vorstudien sollten einen Überblick liefern, welche - dem aktuellen wissenschaftlichen Standard entsprechende - Methoden zur Bearbeitung welcher Fragestellung geeignet sind und diese darstellen. Gibt es mehrere geeignete methodische Ansätze, sollte ein Vorschlag unterbreitet werden, welcher Ansatz umgesetzt werden soll.
    • Auftragnehmer:
      Vorstudie 1: ISG (ISG-Projektinfo) in Zusammenarbeit mit dem RWI (RWI-Projektinfo)
      Vorstudie 2: ZEW (ZEW-Projektinfo) mit seinem Partner sinus
    • Laufzeit: abgeschlossen im November 2003
    • Publikationen:
    • Workshop: Präsentation und Diskussion der beiden Vorstudien auf einem Workshop des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit am 4. und 5. Dezember 2003 in Berlin mit zahlreichen namhaften Arbeitsmarktforschern.
  • Modul 1a: Neuausrichtung der Arbeitsvermittlung
    • Kurzbeschreibung: Es war der Vermittlungsprozess und seine Neuausrichtung einschließlich des verstärkten Wettbewerbs durch die seit 2002 erfolgten Reformen am Arbeitsmarkt (Umsetzung des Zweistufenplans der Bundesregierung und der sog. Hartz-Gesetze) zu evaluieren (intendierte und nicht intendierte Wirkungen, Effektivität und Effizienz). Vermittlung umfasste im Rahmen dieser Untersuchungen alle Aktivitäten und Prozesse der Bundesagentur für Arbeit (BA) und ihrer Partner/innen im Sinne des Sozialgesetzbuches zur Zusammenführung von Arbeitsuchenden und Arbeitgeber/innen. Dabei waren auch der Virtuelle Arbeitsmarkt (VAM), der Vermittlungsgutschein, die Einschaltung Dritter im Zusammenhang mit der Vermittlung (§ 37a, jetzt: § 37 und § 421i SGB III), die Personal-Service-Agenturen (PSA), das Profiling, die Eingliederungsvereinbarungen, die verpflichtende frühzeitige Arbeitssuche (§ 37b) sowie die Neuregelung von Zumutbarkeit und Sperrzeiten zu berücksichtigen.
    • Auftragnehmer: WZB (WZB-Projektinfo) • infas
    • Laufzeit: September 2004 bis Juni 2006
    • Publikationen:
  • Modul 1b: Förderung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen
  • Modul 1c: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
    • Kurzbeschreibung: Im Rahmen der Evaluierung waren intendierte und nicht intendierte Wirkungen, Effektivität und Effizienz von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu ermitteln. Es waren sowohl Wirkungen auf die Beschäftigungsfähigkeit der geförderten Arbeitnehmer/innen als auch auf die Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzubeziehen. Regional unterschiedliche Arbeitsmarktlagen und -strategien waren zu berücksichtigen. Beim Design der Untersuchungen war insbesondere auch zu beachten, dass die Effekte der Zusammenführung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Strukturanpassungsmaßnahmen herausgearbeitet werden. Weiter war zu analysieren, welche Wirkungen der Wegfall der Versicherungspflicht zur Bundesagentur für Arbeit (BA) auf die Inanspruchnahme des Instrumentes hat.
    • Auftragnehmer: SÖSTRA (SÖSTRA-Projektinfo) • IMU-Institut (IMU-Projektinfo) • PIW • COMPASS Gesellschaft für Informationsmanagement und Projektentwicklung
    • Laufzeit: September 2004 bis Juni 2006
    • Publikation:
  • Modul 1d: Eingliederungszuschüsse und Entgeltsicherung
  • Modul 1e: Existenzgründungen
    • Kurzbeschreibung: Im Rahmen der Evaluierung war eine umfassende Analyse des Gründungsgeschehens, seiner öffentlichen Förderung sowie der Etablierung von Existenzgründer/innen vorzunehmen. Dabei waren auch intendierte und nicht intendierte Wirkungen, Effektivität und Effizienz der einzelnen Instrumente der öffentlichen Förderung, insbesondere von Existenzgründungszuschüssen und Überbrückungsgeld, zu ermitteln. Zusätzlich waren die Beschäftigungswirkungen von Existenzgründungen (Einstellung von Arbeitnehmern/innen) zu untersuchen. Dabei war auch der Einstellungszuschuss bei Neugründungen einzubeziehen.
    • Auftragnehmer: IAB (IAB-Projektinfo) • DIW • sinus • Alexander Kritikos (Gesellschaft für Arbeitsmarktaktivierung - GfA) • infas
    • Laufzeit: September 2004 bis Juni 2006
    • Publikationen:
  • Modul 1f: Verbesserung der beschäftigungspolitischen Rahmenbedingungen und Makrowirkungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
    • Kurzbeschreibung: Im Rahmen der Evaluierung waren die Wirkungen der Veränderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG), der Reform der Mini- und die der Einführung von Midi-Jobs sowie der erleichterten Befristung von Arbeitsverhältnissen älterer Arbeitnehmer/innen durch die sog. Hartz-Gesetze zu ermitteln. Dabei war auch zu untersuchen, ob und inwieweit sich bei Arbeitgebern/innen und Betriebsräten die Akzeptanz von Zeitarbeit erhöht hat. Außerdem waren ein Benchmarking aller 180 Agenturbezirke der Bundesagentur für Arbeit (BA) und makroökonomische Untersuchungen durchzuführen.
    • Auftragnehmer: RWI • ISG (ISG-Projektinfo) • IWH • GISA • Prof. Burda
    • Laufzeit: September 2004 bis Juni 2006
    • Publikationen:

 

Arbeitspaket 2: Organisatorischer Umbau der Bundesagentur für Arbeit

 

Arbeitspaket 3: Akzeptanz der Bundesagentur für Arbeit

  • Kurzbeschreibung: Gegenstand der Untersuchung war die Entwicklung der Akzeptanz bzw. des Images der Bundesagentur für Arbeit im zeitlichen Verlauf - insbesondere im Hinblick auf die Wahrnehmung der angebotenen Dienstleistungen und ihrer Leistungsfähigkeit durch die Kundengruppen Arbeitgeber und Arbeitnehmer und die Bevölkerung. Vorgesehen waren repräsentative telefonische Befragungen jeweils im Frühjahr der Jahre 2004, 2005 und 2006.
  • Auftragnehmer: infas
  • Laufzeit: Februar 2004 bis Juni 2006
  • Publikationen:

 

Arbeitspaket 4: Koordination der Hartz-Evaluierung

 

Arbeitspaket 5: Datenaufbereitung für die Hartz-Evaluierung

  • Kurzbeschreibung: Gegenstand des Auftrages war die gezielte Aufbereitung evaluationsgeeigneter Daten für den gesamten Evaluationsprozess, Sonderauswertungen von Dateien der Bundesagentur für Arbeit, die Ziehung von Stichproben sowie die Verknüpfung von Daten der Bundesagentur für Arbeit mit Erhebungsdaten anderer Institute.
  • Auftragnehmer: IAB
  • Laufzeit: Dezember 2003 bis November 2006

Logo Distanzierungshinweis

Wollestraße 30 • 14482 Potsdam • Tel. 030/400 43 58-0 • Fax 030/400 43 58-9 • info@wipol.deLogo https://www.wipol.de